for the time being


aus dem großen draußen
flogen wir
verirrt wie kleine vögel
durch ein offenes fenster
in einen raum
kreuzten eine weile darin umher
und flogen
zum gegenüberliegenden fenster
hinaus

in jener zeit
war alles gut

die zeit vergeht

als ich meine hand ausstreckte
ging sie durch dich hindurch

antimaterie


du kamst aus einem anderen anderswo her
wenige menschen habe ich gekannt
einige schien ich wiederzuerkennen
aus weiter ferne - wer weiß wie das geht
und ich dachte bei mir
dies ist alles was ich will
aber wann wurde wenn und wenn wurde wann
nun bin ich meiner selbst recht überdrüssig
die schwerkraft wird mir schwer
das leben grinst mich an
wie ein grinsen ohne katz
und ich bin auf einmal alt
und der traum ist es auch -

doch immer noch ruhe ich in jenem gefühl
wäre es stofflich so könnte ich es
in diesem augenblick fassen

abnutzung


sachte legt sich das gewebe bloß
der jahre doch alles
muß nicht gesagt sein
in der wäsche läuft es ein
die farben bleichen
es beginnt schwach zu glänzen
vom vielen bürsten
das urteil wird ausgesetzt
zur bewährung

etwas scheint gnädig
man weiß nicht von wo

tanka


mond und abendstern
nur leicht getrübt am himmel
wir unten aber
stapfen im nebel heimwärts
und der tag ging einfach hin